Blick in die Medizin: So geht Digitalisierung!

Kommt ein Inspektionsleiter zum Arzt...Nein, hier soll kein schlechter Witz erzählt werden, sondern eine wirklich gute Geschichte darüber, was die ZfP von der Medizin, und speziell der Radiologie, in Sachen digitale Arbeitsabläufe lernen kann. Denn der Weg hin zur „Diagnostik“ eines Knies und eines Bauteils sind doch nahezu identisch. Das hat auch ZfP Inspektionsleiter Holger W. erfahren – und ist heute überzeugter DIMATE PACS Anwender.

Sein Erweckungserlebnis, wie er es nennt, hatte Holger nach einem Skiunfall vor zwei Jahren, bei dem er sich das Knie verletzte: „Bei der Erstversorgung im Krankenhaus und auch im späteren Versorgungsverlauf war ich fasziniert davon, wie naht- und reibungslos die Informationen und Bilder flossen und wie wenig Papier überhaupt im Umlauf war. Letztlich ist das Röntgen meines Knies und der gesamte Prozess drum herum vergleichbar zu den Inspektionsprozessen in unserem Unternehmen – nur dass hier längst nicht alles so digital lief, wie in der Medizin. Das hat mich stutzig gemacht und ich sprach mit meiner Radiologin darüber, wie meine Daten und Bilder so mühelos zusammengefügt werden konnten und immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren, ohne, dass etwas manuell übertragen werden musste.“  

Mit dem PACS Prozesse digitalisieren

Was die Digitalisierung der Workflows rund um die Auswertung und den Umgang mit Bilddaten aus dem Röntgen, dem Computertomographen, dem Ultraschall oder auch der Endoskopie angeht, ist die Radiologie absoluter Vorreiter. Noch im letzten Jahrhundert wurde mit DICOM ein Standard entwickelt, der es ermöglichte, die Bilddaten verschiedener Quellen und Hersteller in einer Software zu vereinen – dem Picture Archiving and Communication System, kurz PACS. Das PACS ist der Dreh- und Angelpunkt der digitalen Abläufe. Aber was genau kann und macht das PACS in der Radiologie?  

Das PACS ist eng mit dem Radiologie- und dem Krankenhausinformationssystem verbunden. Aus diesen Informationssystemen erhält es die Patientendaten und auch die Auftragsinformation, welche Untersuchung in welcher Art und Weise durchgeführt wird. Die Übertragung dieser Informationen erfolgt automatisch an das PACS und von dort zentralisiert auch an das Untersuchungsgerät.  

Im Fall der Diagnostik von Holgers Knie musste die Radiologin also nur einmal die Eckdaten der Untersuchung – welches Knie, welcher Winkel usw. – in das Informationssystem eingeben. Von dort wurden sie zusammen mit den Patientenstammdaten über das PACS an das digitale Röntgengerät übermittelt. Nach erfolgter Untersuchung liefen die Aufnahmen des Knies nebst Metadaten mit Infos zu den Untersuchungsdetails automatisch in das PACS der Radiologin, wo sie im Patientenkontext ausgewertet werden konnten. Im Patientenkontext heißt, dass die Radiologin bei der Bildauswertung auf Vorbefunde und Bilder aus früheren Zeiten hätte zurückgreifen können, um Vergleiche anzustellen. Nachdem die Radiologin den Befund von Holgers Knie erstellt hatte, wanderten Bilder und Befund in die Patientenakte von Holger. Wenn er in Zukunft noch einmal in dieses Krankenhaus zu einer Behandlung kommen wird, können die behandelnden Ärzte sofort auf diese Daten zugreifen. 

„Was mich vor allem faszinierte war die Tatsache, dass es nur ein System für alle Untersuchungen gibt. Und auch nur einen zentralen Bearbeitungs- und Ablageort für die Bilder und Befunde. Das PACS ist gleichzeitig auch das Bildarchiv, auf das jederzeit per Mausklick zurückgegriffen werden kann. Die Bilder werden dann im Patientenkontext und im Zusammenhang mit Voruntersuchungen aufgerufen. Nach dem Gespräch mit der Radiologin habe ich mich gefragt, warum wir immer noch mit Excellisten hantieren, die Prüfdaten per Hand eingeben und dadurch Übertragungs- und Zuordnungsfehler in Kauf nehmen, die letztlich zu einem schlecht geführten Archiv und fehlerhaften Prozessen führen“, erinnert sich Holger, der sich gleich nach seiner Genesung auf die Suche machte, ob es ein solches PACS nicht auch für die ZfP gäbe. 

Bei DIMATE fündig geworden

So landete Holger bei DIMATE, deren technologische Wurzeln in der medizinischen PACS Welt liegen und die den gesamten Workflow in all seiner digitalen Raffinesse in die ZfP Welt übertragen haben. „Die Basis dafür ist der speziell auf die Bedürfnisse der Werkstoffprüfung angepasste DICONDE IT-Standard. Das DIMATE PACS unterstützt diesen weltweit anerkannten IT-Standard durchgehend und schafft damit die einfache Übertragung von Auftragsdaten, Prüfbildern und Messergebnissen zwischen den Informationssystemen und den Prüfgeräten bzw. den Prüfdienstleistern. Und natürlich übernimmt das PACS auch hier die sichere Archivierung der Bilder und Prüfberichte und erstellt daraus ganze Prüfakten, vergleichbar zu den Patientenakten in der Medizin“, erklärt Peter Rosiepen, Geschäftsführer bei DIMATE. 

Einbindung von Künstliche Intelligenz  

„Nicht zu unterschätzten sind übrigens auch die Möglichkeiten zur Prüfdatenanalyse, welche das PACS bietet. Im DIMATE PACS steht mir ein ganzer Werkzeugkasten zur Verfügung, der mich bei der Auswertung der Prüfbilder unterstützt“, erklärt Holger. Demnächst sogar mit der Unterstützung durch KI-Anwendungen – ebenfalls eine Adaption von Erfahrungen aus der Radiologie. Hier wird die Künstliche Intelligenz nämlich schon länger eingesetzt, um die Radiologinnen und Radiologen bei Ihrer Arbeit zu unterstützen, beispielsweise, in dem Messungen automatisiert durchgeführt werden oder, indem Messpunkte von der KI vorgeschlagen werden. Peter Rosiepen erklärt: „In der Medizin wird KI für stupide Routineaufgaben eingesetzt, zum Beispiel für das Aufspüren und Messen von Tumorherden in bestimmten Körperregionen. Außerdem kann die KI mittlerweile Vorschläge machen, welche Pathologie ein Befund aufweist und daraus Diagnosevorschläge entwickeln, die dem Radiologen dabei helfen, schneller und standardisierter zu einem guten Ergebnis zu kommen. Und genau das können wir auch für die ZfP umsetzen.“ 

Das DIMATE PACS wird zum Beispiel automatisch die richtige Prüfanweisung in das Prüfbild einblenden und die korrekten Messpunkte vorgeben und so dafür sorgen, dass Bilder immer gleich erstellt und immer an den gleichen Stellen ausgewertet werden. Außerdem kann die KI erkennen, ob zum Beispiel eine Rohrwanddicke im Normbereich liegt oder nicht und den Prüfer darauf aufmerksam machen. „Dass mein Job durch solche Entwicklungen wegfällt, davor habe ich keine Angst. Im Gegenteil, die Digitalisierung bietet die einzige Chance, in Zeiten des Fachkräftemangels Bauteile in der gleichen Qualität und Zeit prüfen zu können. Rückblickend bin ich über meinen Skiunfall also ganz froh, weil er mir die Augen für die vielen Vorteile digitaler Arbeitsabläufe geöffnet hat“, freut sich Holger abschließend. 

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