Bereit für Bit und Byte

Kersten Alward von Pfinder Chemie

Seine Wandelbarkeit hat das Unternehmen Pfinder Chemie aus dem baden-württembergischen Böblingen während der Firmengeschichte hinreichend unter Beweis gestellt: 1884 gegründet war es zunächst Spezialitätenhersteller und „Königlich Württembergischer Hoflieferant“, bevor es zu einem gefragten Chemieunternehmen wurde. Der Schwerpunkt von Pfinder liegt heute neben dem Korrosionsschutz im Automobilbereich auf NDT, genauer gesagt in der Eindringprüfung sowie der Magnetpulverprüfung. Ein durch und durch analoger Bereich also.

„Tatsächlich lassen sich diese Prüfverfahren heute noch nicht digitalisieren. Keine Kamera und Software kann die Arbeit des Prüferauges derzeit ersetzen. Allerdings arbeiten wir gemeinsam mit Partnern, wie DIMATE, daran, dies zu ändern“, so Kersten Alward, Leiter der Business Unit NDT bei Pfinder. Denn perspektivisch sind nicht nur digitale Bilddaten, sondern auch digital vorhandene strukturierte Daten wie die der Eindring- und Magnetpulverprüfung für Anwendungsfälle der sogenannten Industrie 4.0 – zum Beispiel der Predictive Maintaince – relevant.

Predictive Maintaince

Entscheidend dabei sind die Anpassungen der Arbeitsabläufe, bei denen die visuelle Prüfung mit den Augen durch die mit einer Kamera ergänzt werden kann. Wie genau das in der Praxis aussehen wird, darüber kann Kersten Alward noch nicht viel sagen. Zum einen, weil die Prozesse noch nicht final definiert sind. Und zum anderen, weil er sich nicht zu sehr in die Karten blicken lassen möchte. „Unser Anspruch ist nicht nur, die Prüfungen zu digitalisieren, sondern auch ein Bestandteil dieses Prozesses zu werden. Wir haben erkannt, dass die Digitalisierung der beiden Prüfverfahren ein brachliegender Bereich ist, und wir wollen Teil der Lösung hierfür sein“.

Dass die Digitalisierung auch bei der Eindring- und Magnetpulverprüfung Vorteile für Prüfer und Betreiber besitzt, davon ist Alward überzeugt, andernfalls wäre Pfinder wohl nicht mit Herzblut an der Lösungsentwicklung beteiligt. Einen großen Pluspunkt sieht Kersten Alward zum Beispiel in der Zeitersparnis, die sich dadurch ergeben wird, dass Protokolle automatisch erstellt werden könnten und nicht mehr persönlich geschrieben werden müssen. Und auch die Datensicherheit ist bei digitalen Daten höher – so kann ein Prüfbericht beispielsweise nicht so leicht verloren gehen.

Schon in etwa drei Jahren könnten die ersten digitalen Prüfverfahren auf den Markt kommen. Eine Herausforderung könnte dann darin liegen, die Prüfer von den neuen Verfahren zu überzeugen. Aber hier zeigt sich Kersten Alward optimistisch: „Bei anderen Prüftechniken hat auch ein Wandel stattgefunden, der mittlerweile akzeptiert ist. Röntgen & Co. ebnen uns in Sachen Digitalisierung also aktuell den Weg und bauen Vorbehalte gegenüber neuen Technologien ab.“

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